Letzte Aktualisierung: um 20:12 Uhr

Tuifly, Air Berlin und Niki

Details zum Ferienflieger von Air Berlin und Tui

Der Plan zur Gründung einer neuen europäischen Ferienfluggesellschaft nimmt Gestalt an. Tui ist bereit, Tuifly mit Niki und dem Ferienflug-Bereich von Air Berlin zu verschmelzen.

Seit Oktober sitzen die beiden Fluggesellschaften zusammen am Tisch und feilen an den Details. Nun nahm ihr Plan zur Gründung einer neuen europäischen Ferienfluggesellschaft eine erste und wohl die wichtigste Hürde überhaupt. Der Aufsichtsrat von Tui segnete am Mittwoch (23. November) das Vorhaben ab. Der Reisekonzern ist also bereit, seine deutsche Tochter Tuifly in ein Gemeinschaftsunternehmen mit Etihad Airways einzubringen.

Die Golfairline hat sehr großes Interesse, dass der Deal zustande kommt. Sie kann so ihrer schlingernden deutschen Beteiligung Air Berlin auf elegante Weise helfen.  Etihad stehe «mit Air Berlin in Verhandlungen über den Kauf des touristischen Flugbetriebs, vor allem in Südeuropa und Nordafrika, sowie der Beteiligung an Niki», so Tui in einer Medienmitteilung. Die Aktivitäten würden dann in den neuen Ferienflieger eingebracht.

Frisches Kapital für Air Berlin

Der Vorteil für Air Berlin: Durch den Verkauf kommt die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft einfach an frisches Kapital. Zudem wird die Unternehmensstruktur massiv vereinfacht und das Management kann sich so voll auf das neue Kerngeschäft einer klassischen Netzwerkgesellschaft konzentrieren. Als lukrative Kunden sieht Air Berlin in Zukunft vor allem Geschäftsreisende auf der Kurz, Mittel- und Langstrecke. In diesem Bereich will sie sogar wachsen – allerdings mit einer von 118 auf 75 Flugzeugen geschrumpften Flotte.

Die neue Ferienfluggesellschaft wird ihren Sitz in Wien haben. Sie wird mit rund 60 Flugzeugen 15 Millionen Sitzplätze pro Jahr anbieten und von wichtigen Flughäfen in Deutschland, Österreich und der Schweiz aus operieren. Tui wird mit 24,8 Prozent an der neuen Gesellschaft beteiligt sein, Etihad mit 25 Prozent. Die übrigen 50,2 Prozent und damit die Mehrheit hält die bereits bestehende Niki Privatstiftung, hinter der zu einem ansehnlichen Teil Air Berlin steht.