Terrorismus-Vorwürfe
Emirates lehnt Deltas «Sorry» ab
Der Chef von Delta rückte Golfairlines in die Nähe von Terroristen. Nun hat sich die amerikanische Airline dafür entschuldigt. Emirates reicht das noch nicht.
Flieger von Delta und Emirates: Wortgefecht zwischen den Airlines.
Flieger von Delta und Emirates: Wortgefecht zwischen den Airlines.
Richard Anderson sprach wohl, ohne vorher nachzudenken. Bei einem Interview mit dem US-Nachrichtensender CNN rückte er sämtliche Golfairlines in die Nähe der Attentäter vom 11. September 2001. Es sei absolut ironisch, dass Vorwürfe bezüglich staatlicher Gelder für Delta ausgerechnet aus der Golfregion kämen, so Anderson. «Denn die Attacken vom 11. September kamen aus der arabischen Welt und durch sie nahmen wir massiven Schaden.» Dass die Aussage so nicht haltbar ist, wurde ihm selbst bald auch klar.
Delta veröffentlichte schon kurz nach dem Interview eine Entschuldigung. «Er wollte nicht unterstellen, dass Golfairlines oder deren Regierungen Verbindungen zu den 9/11-Terroristen haben», so die Fluggesellschaft zu Andersons Bemerkungen. Wenn jemand durch die Aussage beleidigt worden sei, entschuldige man sich dafür.
Emirates gibt Delta einen guten Tipp
Die Golfairline aus Dubai nutzt das PR-Desaster von Delta geschickt aus. «Emirates nimmt die offizielle Entschuldigung von Delta Air Lines zu den Aussagen von Konzernchef Richard Anderson nicht an. Wir gehen davon aus, dass diese Aussagen von Herrn Anderson bewusst gewählt wurden, um eine bestimmte Wirkung hervorzurufen», so ein Sprecher zu aeroTELEGRAPH. Und das stelle auch die Glaubwürdigkeit des Vorstandsvorsitzenden eines börsennotierten amerikanischen Konzerns in Frage.
Amerikanische Fluggesellschaften versuchen derzeit Einfluss auf die Politik zu nehmen, den Zugang der Golfairlines Etihad, Emirates und Qatar zu den USA zu beschränken. Darauf reagiert Emirates auch sonst geschickt. Die US-Anbieter müssten sich doch gar keine Sorgen machen, so Scheich Ahmed Bin Saeed Al Maktoum gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg. «Biete den Passagieren den besten Service und sie werden mit dir fliegen», gab der Aufsichtsratspräsident Delta & Co. den Tipp. Am Ende entscheide immer die Qualität der Dienstleistung.