Letzte Aktualisierung: um 17:51 Uhr

Bericht zu Air-Asia-Crash

Defektes Rudersystem führte zu Absturz von QZ8501

Ein technisches Problem und eine falsche Reaktion der Piloten führten zum Absturz des Airbus A320 von Air Asia. Das ist das Fazit des Schlussberichtes der indonesischen Behörden zu Flug QZ8501.

Es müssen tragische Minuten gewesen sein, die sich am 28. Dezember 2014 im Cockpit von Flug QZ8501 zugespielt haben. Wie die indonesische Untersuchungsbehörde Komite Nasional Keselamatan Transportasi am Dienstag (1. Dezember) bekannt gab, funktionierte das Ruder-Steuerungssystem des Airbus A320 von Air Asia nicht richtig. Offenbar war eine Lötstelle an Ruderausschlagbegrenzer (Rudder Travel Limiter) defekt. Die Stromzufuhr war daher zumindest zeitweise unterbrochen.

Die beiden Piloten der Maschine mit der Kennzeichnung PK-AXC bekamen vier Mal Warnmeldungen im Cockpit, die ihnen diese Probleme anzeigten. Sie versuchten daraufhin verzweifelt, das technische Problem zu lösen. Ohne Erfolg. Am Ende zogen sie die Sicherung, um so ein Neustart des gesamten Steuerungssystems zu veranlassen. Das hatte zur Folge, dass sich der Autopilot ausschaltete.

Techniker von Air Asia kannten das Problem

Die beiden Piloten mussten die Air-Asia-Maschine in der Folge manuell steuern. Dabei machten sie gemäß dem Schlussbericht Fehler, die zu einem länger anhaltenden Strömungsabriss führten. «Die folgenden Handlungen der Crew führten zu einer Unsteuerbarkeit des Flugzeuges», so das Komite Nasional Keselamatan Transportasi. Der A320 wurde unkontrollierbar und stürzte ins Meer. Das Wetter soll keine Rolle beim Absturz gespielt haben.

Die indonesischen Ermittler schauten sich in ihrer Untersuchung die Wartung genau an. Dabei zeigte sich offenbar, dass das Problem mit dem Ruder-Steuerungssystem den Technikern von Air Asia durchaus bekannt war. Im Jahr vor dem Absturz hatte es 23 Mal versagt.

Schwere Regenstürme auf Route von Flug QZ8501

Flug QZ8501 war am am Juanda Airport in Surabaya gestartet und hatte Singapur Changi zum Ziel. Auf der Flugroute herrschten damals schwere Regenstürme. Nach rund zwei Stunden verlor die Flugaufsicht die Kontrolle zum Flugzeug von Air Asia. Die Maschine war in die Java-See gestürzt. An Bord des A320 befanden sich 162 Menschen.