Italien
Das dritte Grounding der Regionalairline Air Vallée
Die italienische Aufsichtsbehörde Enac entzog Air Vallée die Lizenz. Die Regionalairline musste ihre Flüge einstellen. Groundings sind in ihrer Geschichte eine Konstante.
Fokker 50 von Air Vallée: Der Leasinggeber beklagt sich, die Rechnungen seien nicht mehr bezahlt worden.
Fokker 50 von Air Vallée: Der Leasinggeber beklagt sich, die Rechnungen seien nicht mehr bezahlt worden.
Die Probleme begannen vergangenen Mittwoch. Da hätte Air Vallée erstmals von Rimini nach Catania und Tirana fliegen sollen. Doch die neuen Flüge fielen ohne Angabe von Gründen aus. Inzwischen weiß man, dass der Leasinggeber zuvor die Blockierung der Flugzeuge der italienischen Regionalairline verlangt hatte, nachdem angeblich die Rechnungen nicht mehr bezahlt worden sind.
Airline-Chef Gianluca Pellino erklärte der Zeitung Il Resto del Carlino jedoch, man habe regelmäßig überwiesen. Es liege ein Missverständnis vor. Doch die nationale Aufsichtbehörde Ente Nazionale per l’Aviazione Civile Enac sieht es offenbar anders. Sie entzog Air Vallée die Lizenz. Die Fluglinie musste deshalb alle ihre Flüge einstellen. Auf ihrer Webseite platzierte sie lediglich einen kleinen Hinweis auf das Grounding: «Aus technischen Gründen sind Reservationen für unsere Flüge momentan suspendiert».
Am Anfang von der Region finanziert
Air Vallée wurde 1987 gegründet. Die Fluggesellschaft diente damals der Entwicklung der Region Valle d’Aosta und wurde auch von ihr finanziert. In ihrer Geschichte sind Lizenzentzüge keine Seltenheit, sondern eine Konstante. 2009 geriet Air Vallée erstmals in finanzielle Schwierigkeiten und musste den Betrieb auf Anweisung des Enac einstellen. Ein Jahr später startete sie neu – dieses Mal mit Basis in Rimini. 2013 wurde der Fluggesellschaft jedoch erneut die Lizenz entzogen, im Mai 2014 startete sie abermals neu.
Die Fluggesellschaft bediente zuletzt mit einer Fokker 50 sechs Ziele in zwei Ländern. Rechtlicher Sitz von Air Vallée ist Genua, operative Basis ist Rimini.