Aero Engine Corporation of China
China will Rolls Royce und Co. Konkurrenz machen
China baut zwar bereits Passagierflugzeuge, aber noch keine leistungsfähigen Triebwerke. Das soll sich nun mit der Fusion kleinerer Hersteller zum Megakonzern Aero Engine Corporation of China ändern.
Mitarbeiter von International Aero Engines: China will von westlichen Motorenbauern unabhängig werden.
Mitarbeiter von International Aero Engines: China will von westlichen Motorenbauern unabhängig werden.
China will in der Luftfahrt unabhängiger vom Westen sein. Seit Jahren hat die Regierung in Peking die Branche zu einem strategischen Pfeiler ihrer Industriepolitik auserkoren. Entsprechend werden Unternehmen neu geordnet und Milliarden investiert.
Die ersten Früchte sind das Kurz- und Mittelstreckenflugzeug Comac ARJ21, das kürzlich erstmals flog oder der neue Mittelstreckenjet Comac C919, der bald zum Jungfernflug abheben soll. Doch beiden ist eines gemeinsam: Ihre Triebwerke stammen genauso von westlichen Herstellern wie die Motoren des chinesischen Turbopropfliegers Xian MA-60.
Angeordnete Fusion
Das soll sich ändern. Peking hat die Fusion der drei Triebwerkshersteller Avic Aviation Engine, Sichuan Chengfa Aero-Science & Technology und Avic Aero-Engine Controls durchgesetzt. Aus ihr entsteht die neue Aero Engine Corporation of China – ein neuer Gigant mit 96.000 Mitarbeitern. Der Staat und die beiden Flugzeugbauern Avic und Comic kontrollieren ihn.
Die Schaffung von Aero Engine Corporation of China war im Frühjahr im Rahmen der Verabschiedung des 13. Fünfjahresplans beschlossen worden, der von 2016 bis 2020 läuft. Peking will mit einer Stärkung der Luftfahrt technologisch stärker werden und so neue Wachstumsfelder erschließen, nachdem die chinesische Wirtschaft allgemein langsamer wächst. Zudem soll mit eigenen Triebwerken das eigene Militär gestärkt werden.
Westen dominiert klar
China tut damit, was auch Russland schon tut. Das riesige Land hat zwar eine weiter entwickelte Triebwerksindustrie. Doch auch Moskau will sie weiter stärken. So soll der Sukhoi Superjet künftig mit heimischen Motoren vom Typ PD-14 von Hersteller Aviadvigatel fliegen. Derzeit verwendet er noch Power Jet Sam 146, die von der französischen Snecma zusammen mit der russischen Saturn hergestellt werden.
Die großen Anbieter sitzen derzeit alle noch im Westen. Die wichtigsten Anbieter sind Rolls Royce, General Electric und Pratt & Whitney. Daneben gibt es zahlreiche Gemeinschaftsunternehmen wie CFM International (GE und Snecma), Engine Alliance (GE und Pratt & Whitney) und International Aero Engines (Pratt & Whitney, Japanese Aero Engines Corporation, MTU Aero Engines).