Cathay entfernt Bildschirme
Um Gewicht und damit Treibstoff zu sparen, verzichtet die Airline künftig auf das Unterhaltungssystem im Sitz.
Economy-Passagier bei Cathay: Künftig iPad statt Bildschirm.
Economy-Passagier bei Cathay: Künftig iPad statt Bildschirm.
Sparen ist in der Luftfahrt das Gebot der Stunde. Schließlich fressen die Kerosinpreise die Erlöse der Fluggesellschaften rasend schnell weg. Und so suchen sie nach immer neuen Wegen, um ihre Kosten zu senken. Cathay Pacific machte nun einen neuen aus. Die Airline aus Hongkong plant, alle Bildschirme in den Sitzen der Economyklasse zu entfernen. Das alleine reduziert das Gewicht des Fliegers bereits um Hunderte von Kilos. Zusammen mit der unnötig werdenden Verkabelung für das Unterhaltungsprogramm im Sessel wird die Einsparung noch größer. Denn weniger Gewicht heißt weniger Treibstoffverbrauch. Unternehmenschef John Slosar verspricht als Ersatz die «nächste Generation von Inflight-Unterhaltung», wie er der Zeitung South China Morning Post erklärte.
Unterhaltung ohne Bildschirme? Cathay setzt auf Wifi an Bord. Da immer mehr Passagiere ein Smartphone oder Tablet mit ins Flugzeug nehmen, wird der Bildschirm im Sessel überflüssig. Die Billigairline Scoot macht es vor: Sie verteilt ihren Passagieren nur noch iPads. Übers Wifi können diese dann Filme und Musik auf das Tablet laden. Durch den Verzicht auf fixe Bildschirme sparte sie nach eigenen Angaben sieben Prozent an Gewicht ein. Das zeigt sich auch an einer Modellrechnung. Das Unterhaltungssystems eines A380 von Lufthansa ist gemäß Experten fast eine Tonne schwer, wie Bloomberg Businessweek berichtet. Ein iPad ist ungefähr 660 Gramm schwer, das würde auf die 526 Passagiere eines A380 also rund 350 Kilogramm ergeben. Auch Jetstar setzt deshalb auf Kleincomputer statt Bildschirme.
Frist von fünf Jahren
Noch dürften die Bildschirme in der Economy allerdings noch einige Jahre verweilen. Cathay will sie erst dann ausbauen, wenn 85 Prozent der Reisenden ein Tablet oder ein Smartphone an Bord mitnehmen. Die Hongkonger Fluglinie rechnet mit einem Zeithorizont von rund fünf Jahren bis zum endgültigen Aus der kleinen Bildschirme im Sessel.