Schwester-Airlines
Brasilianische Azul fliegt neu nach Europa
Azul und TAP arbeiten künftig noch enger zusammen. Die Brasilianer leihen den Portugiesen 17 Flugzeuge aus – und starten selber Flüge nach Lissabon.
Embraer von Azul: Neun Maschinen des Typs gehen an TAP.
Embraer von Azul: Neun Maschinen des Typs gehen an TAP.
Eigentlich ist sich Portugals Regierung nicht mehr so sicher, ob sie ihre Nationalairline nicht doch wieder verstaatlichen will. Man verhandle mit den neuen Besitzern von TAP – dem Konsortium Atlantic Gateway von Jetblue- und Azul-Gründer David Neeleman und dem portugiesischen Unternehmer Humberto Pedrosa. Die Regierung überlegt sich, Anteile der Airline zurück zu kaufen. Über Ergebnisse der Verhandlungen ist noch nichts bekannt.
Die neuen Besitzer scheinen sich dadurch nicht davon abbringen zu lassen, TAP enger mit der neuen Schwester Azul Linhas Aéreas Brasileiras zu verknüpfen. Wie Geschäftsführer Antonoaldo Neves erklärt, will die brasilianische Fluggesellschaft Lissabon ins Streckennetz aufnehmen. Es ist die erste Destination in Europa. Der Grund: TAP darf die Anzahl Flüge nach São Paulo nicht weiter erhöhen. So können die beiden verbundenen Gesellschaften das Angebot ausweiten. Der erste Flug nach Lissabon wird am 4. Mai abheben. Gestartet wird indes nicht vom internationalen Flughafen Guarulhos, sondern von Campinas aus – einer Großstadt bei São Paulo.
Flugzeuge von Azul an TAP
Azul arbeitet auch noch auf einer anderen Ebene enger mit der neuen portugiesischen Schwester zusammen. Schon im Februar beginnt ein Transfer von insgesamt 17 Flugzeugen von Azul zu TAP. 2 Airbus A330, 9 Embraer E190 und 6 ATR-Turbopropflieger wechseln über den Atlantik. Azul reduziert zugleich das Angebot in Brasilien um 7 Prozent. Dort herrschen Überkapazitäten.
Azul ist nach TAM und Gol die drittgrößte Fluggesellschaft des Landes. TAM fliegt bereits seit langem nach Europa und in die USA. Gol hat die USA erst kürzlich ins Streckennetz aufgenommen. Azul besitzt eine Flotte von 145 Flugzeugen.