Uruguayische Fluglinie
BQB stellt den Betrieb ein
Nach dem Aus für die Nationalairline Pluna wollte BQB Lineas Aereas zur neuen Fluglinie Uruguays werden. Die Pläne gingen nicht auf.
ATR 72 von BQB Lineas Aereas: Nach dem 11. April ist Schluss.
ATR 72 von BQB Lineas Aereas: Nach dem 11. April ist Schluss.
Die Zeichen standen seit vergangenem Jahr auf Sturm. Im September 2014 gab BQB Lineas Aereas die Strecken nach Rivera und Salto im Inland auf. Die Flotte wurde entsprechend von vier auf zwei ATR 72 reduziert. Zudem wurde auch Curitiba, Porto Alegre und São Paulo in Brasilien aus dem Flugplan gestrichen. Der dafür eingesetzte Airbus A319 wurde ebenfalls wieder an den Leasinggeber zurückgegeben, nachdem ein Jahr zuvor bereits ein A320 ausgeflottet worden war. 70 Leute wurden entlassen.
Nun kommt es noch schlimmer. Das Management von BQB beschloss, den Flugbetrieb am 11. April ganz einzustellen. Die restlichen rund 50 Mitarbeitenden werden ebenfalls entlassen. Eine Hoffnung verbleibt ihnen. Noch verhandelt die Fluggesellschaft mit der bolivianischen Amaszonas Airline. Sie zeigt Interesse an der Übernahme der Flugzeuge und der Strecken von BQB. Die beiden Unternehmen haben 60 Tage Zeit, um eine Übereinkunft zu erzielen, sonst verfallen die Streckenrechte von BQB.
BQB plante sogar Flüge nach Madrid
Es ist eine bittere Ausgangslage für BQB. Die Fluglinie hatte einst viel vor. Nach dem Ende der ehemaligen uruguayischen Nationalairline Pluna im Jahr 2012 baute sie ihr Streckennetz laufend aus. Sie wollte so zur neuen Fluglinie des Landes werden. Sie plante zwischenzeitlich sogar, eine Boeing 767 zu leasen, um damit Flüge nach Madrid anzubieten. Nun ist sie am Ende. Das sind keine idealen Voraussetzungen für Verhandlungen.
Neben BQB will auch Alas U die neue Nationalairline Uruguays werden. Kürzlich nahm sie eine Boeing 737 als erste Maschine in Empfang. Sobald alle Bewilligungen erteilt sind, will Alas Uruguay nach Argentinien, Brasilien und Paraguay fliegen.