Geldprobleme
Bombardier wollte C-Series an Airbus verkaufen
Bombardier hat große finanzielle Probleme. Daher überlegte der Konzern, sein Projekt C-Series an einen der Hauptkonkurrenten zu verkaufen. Doch Airbus sagte ab.
Bombardiers kleinere Variante der C-Series, die CS100, fasst in einer typischen Einklassenkonfiguration 120 Passagiere.
In die größere CS300 gehen 140 Passagiere. Beide Modelle gelten als extrem überlegen beim Verbrauch.
Airbus kleinster Flieger ist der A318. Der wird aber inzwischen kaum mehr verkauft. Die letzte Order stammt von 2012. Der A319 (Bild) bietet ebenfalls rund 140 Passagieren Platz. Er ist ebenfalls kein Verkaufsrenner mehr, selbst in der neuen Version A319 Neo nicht. Denn er ist kein komplett überarbeitetes Modell.
Bombardiers kleinere Variante der C-Series, die CS100, fasst in einer typischen Einklassenkonfiguration 120 Passagiere.
In die größere CS300 gehen 140 Passagiere. Beide Modelle gelten als extrem überlegen beim Verbrauch.
Airbus kleinster Flieger ist der A318. Der wird aber inzwischen kaum mehr verkauft. Die letzte Order stammt von 2012. Der A319 (Bild) bietet ebenfalls rund 140 Passagieren Platz. Er ist ebenfalls kein Verkaufsrenner mehr, selbst in der neuen Version A319 Neo nicht. Denn er ist kein komplett überarbeitetes Modell.
Bombardier braucht Geld. Der Konzern verbrennt in hoher Geschwindigkeit flüssige Mittel. Alleine im ersten Halbjahr 2015 sank der Bestand an Bankguthaben, Barem und Wertschriften um 1,6 Milliarden auf nur noch 3 Milliarden Dollar. Zugleich wuchsen die Schulden der Kanadier auf rund 9 Milliarden Dollar an. Um finanziell wieder auf die Beine zu kommen, überlegt sich Bombardier seit Längerem, Teile des Konzerns zu verkaufen. Und dabei ist nichts tabu.
Offenbar will Bombardier auch das C-Series Programm abstoßen. Im Fokus stand zuerst ausgerechnet der Flugzeugbauer, den der neue Jet unter Druck setzen sollte. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf informierte Kreise berichtete, wollte der kanadische Konzern einen Mehrheitsanteil am C-Series-Programm an Airbus verkaufen. Offenbar unterbreiteten die Kanadier dem Konkurrenten aus Europa bereits ein entsprechendes Angebot.
Angebot an Airbus unterbreitet
Die Idee: Airbus hätte Bombardier nach der Übernahme helfen können, das C-Series Programm zum Durchbruch zu verhelfen. Bisher hinken die Bestellungen des neuen, sparsamen Jets den Plänen von Bombardier deutlich hinterher. Die Kanadier hätten ihrerseits ihre Bemühungen aufgeben, den beiden Riesen Airbus und Boeing Terrain im Bereich der 100- bis 160-Plätzern abzuknöpfen.
Doch Airbus sagte ab, wie der Konzern am Mittwoch (7. Oktober) bekanntgab. Für den Flugzeugbauer wäre die C-Series zwar eventuell eine interessante Erweiterung des Portfolios gewesen. Denn neue Flugzeuge zu entwickeln kostet. In diesem Fall hat Bombardier einen großen Teil der Arbeit schon erledigt. Die C-Series ist neu und sparsam und hätte das Angebot von Airbus nach unten abrunden können. Doch das Wagnis wollte man in Toulouse nicht eingehen.
* In einer ersten Version von Dienstagabend stand die Absage noch nicht im Artikel. Diese traf von Airbus erst am Mittwochmorgen ein.