Nachfolger für 737 und 757
Gleich zwei neue Boeing-Jets?
Mit dem A320 Neo stellt Airbus Boeing in den Schatten. Um das zu stoppen, könnte Boeing nun gleich zwei neue Jets entwickeln.
Boeing 757: Ihre Nische braucht einen Nachfolger.
Boeing 757: Ihre Nische braucht einen Nachfolger.
NAS – diese Buchstaben stehen bei Boeing für große Pläne. Ausgeschrieben bedeuten sie New Airplane Study. Und dahinter steckt die Idee, gleich zwei neue Flugzeuge zu bauen. Sie sollen die Reichweite von rund 7’500 bis 9’300 Kilometer abdecken und zwischen 130 und 240 Passagiere transportieren können, berichten die Analysten von Leeham. Es geht um Nachfolger für die Boeing 737 und die Boeing 757.
Das sind eine ganze Reihe Anforderungen an ein Projekt. Doch schon einmal hat Boeing es geschafft, die Entwicklung zweier Flieger mit Synergien zu verbinden: In den Achtzigerjahren, als die 757 und die 767 gebaut wurden. Die 757 ist ein Jet mit einem, die 767 einer mit zwei Gängen. Doch die Cockpits sind identisch – genau wie eine Reihe anderer Elemente. So konnte man sowohl bei Entwicklung als auch bei Fertigung Geld sparen.
Zwei neue Flieger
Nun sollen wieder ein Zwei-Gang- und ein Ein-Gang-Jet auf einheitlicher Plattform gebaut werden. Und offenbar plant Boeing Ähnliches wie in den 80ern. Das zumindest ließ Kourosh Hadi, Entwicklungschef beim amerikanischen Flugzeugbauer, auf einer Konferenz durchblicken. NSA und NLT sind die Abkürzungen für die beiden Modelle: «New Single Aisle» und «New Light Twin».
Sie sollen vor allem der A320-Familie Konkurrenz machen. Denn: laut den Analysten von Leeham tut Boeing sich schwer, mit den Airbus-Mittelstreckenjets mitzuhalten. Vor allem der A321 ist ein harter Konkurrent. So kündigte Airbus etwa an, mit dem A321 LR einen Flieger zu bauen, der die Nachfolge der Boeing 757 antreten könnte. LR steht für Long Range. Statt 5950 Kilometer weit soll der A321 Neo LR 7220 Kilometer weit fliegen können. Das reicht beispielsweise für einen Direktflug von Frankfurt nach Chicago.
Boeing prescht vor
Boeing will nun verhindern, dass Airbus sich die Nische krallt, welche es nach der 757 zu füllen gilt. Neben Synergien bei der Entwicklung der beiden neuen Flieger sollen auch Technik und Innovationen von bisherigen Jets wie dem Dreamliner und der Boeing 777X helfen – etwa in Sachen Verbundwerkstoffe und bei den Triebwerken.