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Kampf gegen Airbus

Boeing prüft ganz neue Variante der 737 Max

Jetzt hat Boeing es bestätigt: Der Flugzeugbauer überlegt tatsächlich, das kleinste Modell der 737-Max-Familie zu vergrößern. Und es könnte ein neues Familienmitglied hinzukommen.

Die Runde geht an Airbus. Der europäische Flugzeugbauer war mit der Neuversion der Mittelstreckenfamilie um den Airbus A320 schneller als Boeing. Und das zeigt sich in den Bestellungen. Die A320-Neo-Familie sammelte bisher 4510 Orders ein. Die Boeing-737-Max-Flieger kommen auf 3090 feste Bestellungen. Noch dazu bietet Airbus mit der Version A321 Neo LR auch gleich noch den bisher passendsten Nachfolger für Boeings 757 an. Die Europäer decken also auch das so genannte «Middle-of-the-Market»-Segment besser ab.

Das Problem will man bei Boeing nun in Angriff nehmen. Der Flugzeugbauer überlegt sich gleich zwei Änderungen im aktuellen 737-Max-Programm. Der Flugzeugbauer hat nun erstmals offiziell bestätigt, dass er darüber nachdenkt, die kleinste Version 737 Max-7 etwas zu überarbeiten, berichtet das Magazin Flightglobal. Die Anzahl der Sitze und die Reichweite sollen größer sein als bei der bisherigen Version.

Ganz neues Max-Modell möglich

Hinzu kommt, dass der Flugzeugbauer auch überlegt, ein neues Modell in die 737-Max-Familie einzuführen. Dieses würde größer sein als die bisher größte 737 Max-9 und könnte den A321 Neo LR direkt angreifen. Es könnte so zu einem Ersatz für die Boeing 757 werden.

Bisher hieß es von den Amerikanern immer, dass man ein neues Modell nicht vor 2020 vorstellen werde. Doch wenn man ein bestehendes Modell überarbeitet, lässt sich das Ganze schneller voranbringen. «Gibt es die Möglichkeit, die Lücke zwischen der Max jetzt und einem Middle-of-the-Market Jet in der Zukunft zu füllen? Wir gucken uns das an», so 737-Max-Programmleiter Keith Leverkusen zu Flightglobal.

Interessenten an kleinerer 737 Max 7

Schon vorher war über die Vergrößerung der 737 Max 7 im Wall Street Journal spekuliert worden. Laut der Wirtschaftszeitung soll die Anzahl der Sitze von 126 auf 150 steigen. Boeing erhofft sich damit einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der C-Series von Bombardier. Je nach Modell und Konfiguration kann die C-Series 100 bis 160 Passagiere fassen. Southwest Airlines und Delta haben bereits Interesse an so einem Boeing-Modell angemeldet.