Großbestellung von United Airlines
Boeing gewinnt, Bombardier geht leer aus
Was befürchtet wurde, ist nun wahr: Bombardiers C-Series geht bei der Flottenerneuerung von United Airlines leer aus. Das Rennen gemacht hat Boeing – auch dank hohen Rabatten.
Boeing 737-700 von United: Die Airline will mehr.
Boeing 737-700 von United: Die Airline will mehr.
Im Endeffekt geht es immer ums Geld. Und in dem Bereich hatte Boeing einfach die Nase vorn. Der amerikanische Flugzeugbauer sicherte sich eine Großbestellung von United Airlines. Die Fluggesellschaft kauft 40 Boeing 737-700. Nach Listenpreisen hat die Bestellung einen Wert von 3,22 Milliarden Dollar. Doch laut Daten der Firma Avitas lag der wirkliche Preis für United bei rund 1,37 Milliarden, berichtet die Zeitung Seattle Times. Das entspricht einem Abschlag von 57 Prozent.
Rabatte sind bei Großbestellungen normal. Boeing kommt den Kunden aber bei den Modellen der 737-Familie wohl besonders entgegen. Denn schon 2017 werden die neuen Boeing 737 Max ausgeliefert. Und wenn ein neues, effizienteres Modell in der Pipeline ist, dann zögern Fluggesellschaften eher, die aktuellen Exemplare zu kaufen. Rabatte helfen da. Das Modell entspreche genau dem, was man sich für die Flotten-Modernisierung vorstelle, lässt sich Uniteds Finanzchef Gerry Laderman in einer Mitteilung zitieren.
Bombardier verlor gegen Boeing
In Kanada dürfte man sich angesichts dieser Nachrichten die Haare raufen. Die Bestellung der Boeing-Jets hatte sich angebahnt. Doch eigentlich hatte Bombardier darauf gehofft, dass United sich für die neue C-Series entscheidet. Das Problem: Bombardier kann es sich schlicht nicht erlauben, mit dem Preis so tief herunter zu gehen wie Boeing.
Und: United spart mit dem Boeing-Kauf auch Ausbildungskosten. Für die C-Series hätte man die Piloten umschulen müssen, für die Boeing-Modelle nicht. Außerdem muss der Flugzeugbauer auch nicht ein komplett neues Ersatzteillager aufbauen. Nun bleibt Bombardier die Hoffnung auf einen Erfolg mit der C-Series bei Delta.