Hoffnung für Bombardier
Billigairline Jetblue prüft die C-Series
Bombardier steht derzeit in Gesprächen mit Jetblue über einen Kauf von C-Series. Auch mit Air Canada spricht der kanadische Flugzeugbauer. Er braucht dringend eine große Order einer großen Fluglinie.
Heckflossen von Jet Blue: Prangen sie bald auf der C-Series?
Heckflossen von Jet Blue: Prangen sie bald auf der C-Series?
Gut geht es Bombardier nicht. Das ist inzwischen offensichtlich. Um Geld zu sparen, stellt der kanadische Flugzeugbauer nun die Produktion seines Amphibienfliegers CL-415 ein. Rund 30 Mitarbeitende werden entlassen. Das Modell verkaufte sich zuletzt nicht mehr gut, das Orderbuch ist derzeit leer.
Jede positive Meldung kommt da gelegen. Und die gibt es durchaus. So interessiert sich offenbar Jetblue für die C-Series. Die amerikanische Billigairline und Bombardier führten Gespräche über eine mögliche Bestellung des neuen Flugzeuges, schreibt die Nachrichtenagentur Bloomberg und bezieht sich auf zwei interne Quellen. Wie groß die Order wäre, wird nicht genannt. Derzeit setzt Jetblue auf Airbus A320 und A321 sowie Embraer E190.
Auch Air Canada führt Gespräche
Offenbar wirft auch Air Canada wieder ein Auge auf die C-Series. Es liefen ebenfalls Gespräche, so Bloomberg. Kürzlich sei auch ein Exemplar am Lester B. Pearson International Airport gesehen worden, dem Drehkreuz von Air Canada. Die nationale Fluglinie Kanadas hatte der C-Series zuerst einen Korb gegeben, weil sie ihre Embraer E190 länger einsetzt als geplant. Und nicht zuletzt stellte United eine Bestellung in Aussicht.
Die C-Series verkauft sich derzeit noch schlecht. Bislang sammelte Bombardier 243 Bestellungen ein. Bis zur ersten Auslieferung – nächsten Sommer startet die Swiss den Flugbetrieb mit der C-Series – wollte der Hersteller aber die Marke von 300 erreichen. Was fehlt, ist jetzt vor allem eine neue Bestellung einer großen, bekannten Airline. Eine solche Großbestellung würde dem Programm den nötigen Stempel des Erfolgs aufdrücken.
Preis als Hemmnis
Bombardier bläst aber ein kalter Wind entgegen. So sind die härtesten Konkurrenten wie die E2-Familie der brasilianischen Embraer und der Sukhoi Superjet wegen der Schwäche der Landeswährungen Real und Rubel markant billiger geworden. «Um ehrlich zu sein, war der Preis der C-Series für einen Regionalcarrier eine ziemliche Herausforderung», sagte etwa Peter Oncken vom City-Jet-Eigentümer Intro Group. Und zudem lassen die Zweifel am Erfolg der C-Series potenzielle Käufer zögern.