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Unglücksflug 7K9268

Behörden warnen schon lange vor Sinai-Flügen

Ein Abschuss des A321 von Metrojet/Kogalymavia durch IS-Terroristen ist unwahrscheinlich. Dennoch ist der Sinai für Flugzeuge eine gefährliche Gegend. Diverse Behörden warnen schon länger vor zu tiefen Routen.

Das gleich vornweg: Die Piloten des Airbus A321 von Metrojet/Kogalymavia haben keinerlei Vorschriften missachtet, als sie von Sharm El-Sheik über den Sinai in Richtung St. Petersburg flogen. Denn auf Reiseflughöhe gilt der Luftraum über der ägyptischen Halbinsel als sicher. Kurz vor der Unglücksmaschine befanden sich denn auch eine Boeing 747 von Cargolux, eine Boeing 737 von Royal Flight, eine B737 von Orenair und ein Airbus A321 von Nordwind Airlines auf der Strecke, wie das Sicherheitsberatungsunternehmen Jacdec schreibt.

Dennoch ist der Sinai für Flugzeuge kein völlig ungefährlicher Ort. Es gebe ein «potenzielles Risiko» für Flieger im nördlichen Sinai wegen spezifischer Flugabwehr-Waffen, warnte etwa die britische Flugaufsicht Nats am 8. September 2015. Die Gefahr bestehe unterhalb einer Höhe von 25.000 Fuß oder 7620 Metern. Fluggesellschaften sollten dies bei der Festlegung von Routen in Betracht ziehen.

Easa hob im November 2014 den Warnfinger

Auch die amerikanische Federal Aviation Authority FAA warnte bereits vergangenen März vor Sinai-Flügen. «Seien Sie extrem vorsichtig» schrieb sie in einer so genannten «Notice to Airmen» oder «Notam», einer dringlichen Anordnung an Piloten und Fluglinien. Bereits im November 2014 hatte auch die europäische Luftfahrtbehörde Easa den Warnfinger gehoben. «Wegen der Aktivitäten von Aufständischen müssen alle Betreiber von Flugzeugen sich des Risikos in Bezug auf die Sicherheit im Nordsinai bewusst sein», schrieb sie.

Wie die FAA wies auch die Easa auf den Einsatz von Gewehren, reaktiven Panzerbüchsen, Mörsern und Flugabwehrwaffen inklusive Raketenwerfern durch die Isis-Rebellen hin. Dies stelle ein «bedeutendes Risiko» für den Flugverkehr unterhalb von 26.000 Fuß dar. Laut der Behörde überfliegen täglich rund 300 Flüge nach und aus Europa das Gebiet. Sie halten sich aber alle weit über der kritischen Grenze.

Eurocontrol reagiert

Nun reagierte auch die europäische Flugaufsicht Eurocontrol. Am Sonntag (1. November) verbot sie die Benutzung einer gewissen Wegmarke (PASOS) über dem Mittelmeer, via die Flugzeuge auf den Sinai steuern. Das sei aufgrund eines Wunsches der ägyptischen Behörden geschehen, so Eurocontrol.