Letzte Aktualisierung: um 20:02 Uhr

Asiana fordert Widerspruch

Der neue Chef der südkoreanischen Fluglinie propagiert nach dem Crash von San Francisco einen Neustart. Er fordert eine neue Kultur in Asiana-Cockpits.

Kim Soo-cheon sagt es ohne Umschweife: «Wenn eine Fluggesellschaft die Sicherheit nicht garantieren kann, dann hat sie keine Daseinsberechtigung». Das Votum des neuen Chefs von Asiana kommt nicht von ungefähr. Am 6. Juli letzten Jahres verunglückte eine Boeing 777 seiner Fluglinie bei der Landung in San Francisco. Beim Crash von Flug OZ214 starben drei Passagiere, 181 wurden verletzt.

Nach dem Unfall stellte Asiana einen neuen Sicherheitschef an. Und die Fluggesellschaft überarbeitete und vereinfachte die Abläufe. Doch das reicht noch nicht aus. Kim fordert auch ein neues Verhalten im Cockpit, wie er letzten Montag (10. Februar) bei einer Medienkonferenz erklärte.

Nach strikt militärischen Befehlen

«Es stimmt, dass die konfuzianische Kultur die Kommunikation noch immer behindert», so der Airline-Lenker, der seinen Posten Anfang Januar antrat. In Südkorea neige man zu einem hierarchischen Denken. Viele Piloten fliegen nach strikt militärischen Befehlen, so Kim.

Das soll sich nun ändern. Die Crews sollen sich mit Respekt und unabhängig vom Rang begegnen. Und sie sollen ermutigt werden, Probleme ohne Angst vor Folgen zu melden und auch zu widersprechen. Einer der Piloten hatte nach dem Crash in San Francisco ausgesagt, er habe sich nicht getraut, die Landung abzubrechen, da das die Entscheidung des ranghöheren Kollegen sei.

Ausbau auf Langstrecke dank A380 und A350

Nicht nur bei der Sicherheit will Kim im Sinne eines Neustarts einiges verändern. Auch bei der Flotte und beim Streckennetz tut sich etwas. Im Juni nimmt die Fluglinie ihren ersten Airbus A380 in Betrieb. Er wird zwischen Seoul und Los Angeles fliegen.

2014 soll noch ein zweiter Superjumbo eintreffen und helfen, die Langstrecke zu stärken. Nochmals zwei A380 sollen dann gemäß der Zeitung Korean Herald 2017 zur Flotte stoßen. Asiana orderte zudem 30 A350, sie voraussichtlich 2016 ausgeliefert werden.