Airlines verbannen Haiflossen
Korean Air und Asiana beugen sich Tierschützern und transportieren keine Haifischflossen mehr. Die Körperteile des Fisches gelten in Asien als Delikatesse.
Walhai: Seine Flossen gelten als ganz besondere Delikatesse.
Walhai: Seine Flossen gelten als ganz besondere Delikatesse.
70 bis 100 Millionen Haie werden jedes Jahr getötet, schätzen Experten. Die Zahl der bedrohten Arten stieg deshalb in den vergangenen 17 Jahren von 15 auf 180. Der Gesamtbestand wurde in den letzten hundert Jahren um 90 Prozent dezimiert. Schuld daran sind vor allem Fischer, die es auf die Flossen abgesehen haben. Sie töten dazu die Tiere, schneiden ihnen die Flossen ab und werfen sie dann zurück ins Meer. Das Geschäft blüht. Die Körperteile gelten in Asien als Delikatesse. Haifischflossensuppe wird an Hochzeiten oder Firmenpartys und in Restaurants massenweise serviert. Je nach Haisorte wird für eine Flosse bis zu 20’000 Dollar hingeblättert.
Von Tierschützern gab es deshalb schon lange Druck auf die Fluggesellschaften, welche das Produkt transportierten. Vergangene Woche lenkten nun die beiden südkoreanischen Anbieter Asiana und Korean Air ein. Sie nehmen ab sofort keine Haifischflossen mehr als Frachtgut an. Zuvor verzichtete bereits Cathay Pacific. Die Airline transportiert nur noch Flossen aus garantiert nachhaltiger Produktion. Auch Air New Zealand verbannte die Delikatesse bereits aus ihren Frachträumen.
Fiji als ein Zentrum des Handels
Doch der größte Sünder macht bislang nicht mit. Wie die Zeitung South China Morning Postkürzlich aufdeckte, verdient Air Pacific – die ehemalige (und künftige) Fiji Airways – besonders gut am Handel. 2009 transportierte die Fluglinie 45 Tonnen Fracht nach Hongkong. Drei Jahre später waren es schon 1000 Tonnen. «Es sind keine Ananas und elektronischen Geräte, die von Fiji hergeflogen werden, das ist sicher», sagte Tierschützer Alex Hofford von der Hong Kong Shark Foundation dem Blatt.
Daher wird nun Air Pacific gedrängt, das Geschäft aufzugeben. Eine Antwort des Unternehmens steht noch aus. Allerdings würde auch das nur teilweise helfen. Nur rund 10 Prozent der Haifischflossen kommt über den Luftweg. Der Rest reist mit Schiffen zu den Kunden.
Zusatz vom 25. Juni:
Kurz nach Erscheinen dieses Artikels beugte sich Air Pacific/Fiji Airways dem Druck. Die Airline erklärte, sie werde nur noch nachhaltig gewonnene Haifischflossen transportieren.