Letzte Aktualisierung: um 10:28 Uhr

Armavia am Boden

Armeniens Nationalairline geht es schon länger nicht gut. Ein Käufer fand sich deshalb trotz Bemühungen des Eigners nicht. Nun ist Armavia bankrott.

Die Ankündigung kam ziemlich kurzfristig. Es sei nicht mehr wirtschaftlich, Armavia am Leben zu erhalten. Daher stelle man den Betrieb auf den 1. April ein, verkündete die Fluggesellschaft Karfreitag (29. März) auf ihrer Internetseite. Doch die Flieger der armenischen Nationalairline heben bereits seit der Ankündigung nicht mehr ab. Denn die Piloten streiken. Wie Armavia dem armenischen Nachrichtenportal Aysor mitteilte, hätten wegen der Arbeitsverweigerung der Piloten schon am Freitag keine Flieger abgehoben. Vom Grounding betroffene Passagiere würden ihre Unkosten erstattet bekommen. «Wir sind unseren Passagieren sehr dankbar und haben gerne zwölf Jahre lang für Sie gearbeitet», so die Fluglinie in einer Mitteilung.

Das Ende zeichnete sich schon länger ab. Bereits vor einem Jahr drohte Armavia mit dem Konkurs, falls der Flughafen Jerewan die Gebühren nicht senke. Im Herbst dann hieß es, die Fluggesellschaft stehe zum Verkauf. Doch einen Investor fand Eigner Michhail Baghdasarow offenbar nicht. Der armenische Unternehmer gab auf und groundete die Flotte. Bis auf einige wenige Ausnahmen hätten aber alle Piloten im März ihre Gehälter bekommen – und die seien gar nicht so niedrig, erklärt Armavia.

Prominent dank Superjet

Prominent in den Nachrichten war Armavia auch als Erstkundin des neuen russischen Passagierfliegers Sukhoi Superjet – und später auch als prominente Kritikerin. Die zwei Flieger seien nicht profitabel und bräuchten im Vergleich zu Konkurrenzmodellen zu viele Reparaturen, beschwerte sie sich. Daher wolle man sie zurückgeben. Hersteller Sukhoi konterte, Armavia habe noch nicht einmal alle Zahlungen geleistet, zu denen sie verpflichtet sei – und behielt damit wohl auch Recht.