Armavia düpiert Sukhoi
Die armenische Nationalairline bestellt keinen weiteren Superjet. Sie setzt lieber auf Boeing und Airbus.
Superjet von Armavia: Es bleibt bei einem Stück.
Superjet von Armavia: Es bleibt bei einem Stück.
Sie war der Erstkunde für das neue russische Flugzeug. Und bislang zeigte sich Armavia auch immer zufrieden mit dem Sukhoi Superjet 100, den sie am 20. April 2011 als erste Airline der Welt übernahm. Selbst nachdem eine Maschine des Typs im letzten Frühjahr in Indonesien auf einem Demonstrationsflug an einem Berg zerschellte, machte das Management keinerlei Anstalten, von seinen ursprünglichen Plänen für weitere Käufe abzurücken. In diesen Tagen schon hätte ein zweiter Superjet in die Flotte aufgenommen werden sollen. Zudem besaß die armenische Nationalairline auch eine Option auf weitere zwei Stück. Doch daraus wird nun nichts. Man habe keine Absichten einen zweiten Superjet zu kaufen, erklärte Armavia-Sprecherin Nana Awetisowa gegenüber der Nachrichtenagentur Ria Novosti.
Armavia verhandelte während mehreren Monaten intensiv mit dem russischen Hersteller. Offenbar kam es dabei nicht zu einer Einigung. Das ist ein Schlag für den Flugzeugbauer. Denn noch im April erklärte er, man erwarte von Armavia fünf oder sechs weitere Bestellungen, die 2013 und 2014 ausgeliefert würden. Statt Sukhoi – die für den Superjet mit der italienischen Finmeccanica-Tochter Alenia zusammenarbeitet – kommen jetzt die Branchengrößen zum Zuge. Das Management habe in Farnborough mit Vertretern beider Flugzeugbauer gesprochen, so die Sprecherin. «Als Resultat entschlossen wir uns, ein Flugzeug von Airbus und eines von Boeing zu kaufen.» Um welche Typen es sich handelt, sagte sie jedoch nicht.
Abschluss mit positiver Note
Farnborough endete für Sukhoi dennoch mit einem Erfolg. Die mexikanische Fluggesellschaft Interjet bestätigte an der Messe ihre Bestellung. Sie wandelte gar eine Option über fünf Maschinen in eine feste Bestellung um und wartet nun als auf insgesamt zwanzig Superjets.