Letzte Aktualisierung: um 20:02 Uhr

Pablo Escobar

Als die Narcos ein Flugzeug vom Himmel holten

Pablo Escobar war einst Kolumbiens mächtigster Drogenboss. Um seine Macht zu verteidigen, ließ er vor 26 Jahren eine Passagiermaschine von Avianca abstürzen.

«Narcos» gilt als die Entdeckung unter den TV-Serien des Herbstes. Im Netflix-Zehnteiler wird die Geschichte des Drogenbarons Pablo Escobar packend nacherzählt. Der Kolumbianer gelangte in den Achtzigerjahren aus dem Nichts zu unermesslichem Reichtum – indem er Kokain von seiner Heimat in die USA schmuggelte. Auf diesem Weg nach oben ging Escobar immer skrupelloser vor. Auch die Leben von 107 Flugpassagieren und Besatzungsmitgliedern waren ihm egal, wie sich am 27. November 1989 zeigte.

Vor genau 26 Jahren sollte der kolumbianische Präsidentschaftskandidat César Gaviria Trujillo in eine Boeing 727 von Avianca steigen. Mit Flug AV203 wollte er von Bogota nach Cali fliegen. Davon bekam Escobar Wind. Da der Politiker sich für die Auslieferung der Drogenbosse an die USA aussprach, wollte der König des Medellin-Kartells Trujillo ausschalten.

Bombe mit Bote an Bord geschmuggelt

Escobar nutzte für seinen Plan eine Bombe, die er einen nichts ahnenden Boten an Bord schmuggeln ließ. Er dachte, er sollte lediglich Gespräche von Passagieren mithören. Der junge Mann saß nah an den Tanks der Boeing 727. In seinem Aktenkoffer befand sich Sprengstoff. Er explodierte nach rund fünf Minuten Flugzeit. Alle 107 Menschen an Bord wurden beim Anschlag getötet.

Flug AV203 war eines der tödlichsten Unglücke und Attentate in der Geschichte Kolumbiens. Auch wenn zuerst über die Ursache gerätselt wurde, sickerte bald durch, dass Escobar hinter dem Absturz stand. Er brachte damit das Volk gegen sich auf, das lange hinter ihm gestanden hatte. Die sinnlose Gewalt änderte die Meinung der Menschen in Kolumbien.

Ziel verfehlt

Und Escobar verfehlte sogar sein Ziel. Trujillo hat sich im letzten Moment entschieden, doch nicht mit dem Flugzeug zu reisen. Zudem saßen an Bord zwei Amerikaner. Die Regierung der USA sah deshalb den Zeitpunkt gekommen, Escobar das Handwerk zu legen.