Keine Gebete mehr bei Alaska Airlines
Die Fluggesellschaft beendet eine dreissigjährige Tradition - und erntet dafür Kritik von prominenter Seite.
Psalme zum Flugzeugessen: Bei Alaska Airlines gibt es das nun nicht mehr
Psalme zum Flugzeugessen: Bei Alaska Airlines gibt es das nun nicht mehr
«Danket dem Herrn; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich.» Für Nicht-Kirchengänger: Das ist Psalm 107:1. Auf den Flügen von Alaska Airlines ist das einer der diversen Sprüche, die auf den Gebetskärthen niedergeschrieben sind, welche die Airline gleichzeitig mit dem Essen an ihre Passagiere verteilt. Bilder von romantischen Sonnenuntergängen oder Gebirgslandschaften sind der Hintergrund auf dem die Gebete aufgedruckt sind. Seit dreissig Jahren verteilt die amerikanische Fluggesellschaft diese Karten schon. Seit 2006 bekommen sie allerdings nur noch Erste-Klasse-Passagiere, da nur noch dort auch Essen serviert wird.
Jetzt allerdings stellt die Airline den religiösen Service ganz ein. «Es war keine einfache Entscheidung», heißt es in einer E-Mail der Fluggesellschaft an die Kunden. Aber um die verschiedenen religiösen Ansichten der Reisenden an Bord angemessen zu würdigen, sei es die richtige. Auch wenn viele Passagiere sich über die Kärtchen gefreut haben, weil sie darin ihren eigenen Glauben bestätigt sahen – ebenso hätten andere Reisende sich beschwert. Religion habe an Bord eines Flugzeuges nichts zu suchen, so ihre Argumentation.
E-Mail von Sarah Palin
Kritik erntet die Fluggesellschaft nun von einer prominenten Politikerin: Die ehemalige Vize-Präsidentschaftskandidatin Sarah Palin schrieb sogar eine Email an Alaska Airlines, in der sie die Fluglinie darum bat, die Entscheidung rückgängig zu machen. Es sei doch absurd, dass Menschen sich von so etwas kleinem angegriffen fühlen, so die ehemalige Gouverneurin Alaskas auf ihrer Facebook-Seite.