Anflug auf München
Drohne fliegt 10 Meter an Lufthansa-Jet vorbei
Nur zehn Meter vom Flügel entfernt sichteten die Piloten eines Airbus A321 von Lufthansa beim Anflug auf den Flughafen München eine Drohne. Nun sucht die Polizei den Besitzer.
Drohne: Flug LH 116 von Lufthansa begegnete bei der Landung einer Drohne.
Drohne: Flug LH 116 von Lufthansa begegnete bei der Landung einer Drohne.
Einmal mehr ging alles glimpflich aus – und einmal mehr ist es doch beängstigend. Ein Airbus A321 von Lufthansa mit über 100 Reisenden an Bord kam am Donnerstag (4. August) gegen 19 Uhr beim Anflug auf den Flughafen München einer Drohne gefährlich nahe. Die Deutsche Flugsicherung bestätigt den Vorfall gegenüber aeroTELEGRAPH. Der in Frankfurt gestartete Flieger habe sich auf etwa 5000 Fuß (rund 1500 Meter) Höhe etwa 24 Kilometer von München entfernt befunden.
Beim Blick aus dem seitlichen Cockpitfenster bemerkte der Kapitän von Flug LH 116 das Fluggerät. Der Quadrokopter befand sich laut Aussagen der Crew auf gleicher Höhe wie der Jet und in lediglich 10 Metern Entfernung neben der rechten Flügelspitze, heißt es in einer Mitteilung des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord. Die orange-blaue Drohne soll einen Durchmesser von rund 50 Zentimetern gehabt haben
Polizei bittet um Hinweise
Im Falle einer Kollision mit der Drohne wäre die Sicherheit der Passagiere laut der Piloten stark gefährdet gewesen. Die Polizei bittet daher um Hinweise (Zeugenaufruf: hier) auf den Drohnenpiloten. Er muss sich laut der Meldung am Donnerstag Abend irgendwo am nördlichen Ortsrand der Ortschaft Schwabhausen befunden haben.
Eigentlich gibt es klare Regeln, die Drohnenpiloten untersagen, sich zu nah an Flughäfen aufzuhalten. Dennoch kommt es immer wieder zu fast-Kollisionen. «Bundesweit ist es der 30. Vorfall dieser Art, in München ist es der erste», so ein Sprecher der Flugsicherung. Die EU arbeitet aus diesem Grund an Regeln, die helfen sollen, solche Ereignisse zu verhindern. Mögliche Lösungen könnten technischer Natur sein. So könnte man die Drohnen etwa mit Software ausstatten, die dafür sorgt, dass sie in gefährlichen Zonen gar nicht funktionieren.