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Air France: Ärger um Carla Bruni

Die Musikerin und Gattin des französischen Ex-Präsidenten flog gratis nach New York. Das stößt den Gewerkschaften mitten im Sparprogramm sauer auf.

Was sie in der amerikanischen Metropole tat, ist nicht bekannt. Doch sicher ist, dass Carla Bruni am 23. Juni mit Air France von Paris nach New York flog. Für die Reise in der ersten Klasse, die eigentlich rund 10’000 bis 15’000 Euro kosten würde, bezahlte die Musikerin nichts. Denn als Gattin des ehemaligen französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy genießt sie das Privileg auf lebenslange Freiflüge. Das stößt der Gewerkschaft Sud Aérien sauer auf. «Uns wird gesagt, dass es dem Unternehmen schlecht geht und man sparen müsse. Zur gleichen Zeit verteilt man Geschenke an Freunde», sagte Sprecher Léon Crémieux zum Radiosender Europe 1.

Air France steckt derzeit mitten im Restrukturierungsprogramm Transform 2015. Damit sollen über drei Jahre zwei Milliarden Euro eingespart werden. Unter anderem wurden Löhne eingefroren und die Streichung von 5000 Stellen bekannt gegeben.

«Ein symbolisches Zeichen»

Nicht nur die Gewerkschaften halten die Privilegien für Ex-Staatsdiener deshalb für ein «Relikt aus einer anderen Zeit», wie sich Crémieux ausdrückte. Der Abgeordnete Charles de Courson der Mittepartei UDI sieht es genauso. «Carla Bruni könnte den Preis des Flugtickets gut bezahlen. Das ist ein Missbrauch», schreibt er in einem Beitrag im Magazin Le Nouvel Observateur. Zwar gehe es insgesamt nicht um eine riesige Summe. Doch eine Abschaffung dieser Gratisflüge sein ein «wichtiges symbolisches Zeichen in dieser wirtschaftlich schwierigen Zeit», so Courson.