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Großauftrag für Embraer aus Indien

Die südindische Regionalairline Air Costa kauft bis zu 100 Flugzeuge beim brasilianischen Flugzeugbauer. Embraer hatte den Deal geschickt vorbereitet.

Drei Monate sind vergangen seit das erste Flugzeug von Air Costa abhob. Mit den ersten Erfahrungen ist das Management sehr zufrieden. Man erreiche einen Sitzladefaktor von 73 Prozent, erklärte Geschäftsführer Captain K. N. Babu der Zeitung The Hindu. Dafür, dass man abseits der Rennstrecken fliege, sei das beeindruckend. Sechs Ziele bedient die indische Fluggesellschaft mit Sitz in Vijayawada im Bundesstaat Andhra Pradesh momentan. Air Costa fliegt neben ihrer Basis auch Ahmedabad, Bangalore, Chennai, Hyderabad und Jaipur an.

Nach nicht einmal einem halben Jahr wollen die Verantwortlichen von Air Costa schon viel mehr. «Wir beantragen eine landesweite Lizenz», so Babu. Die Flotte von derzeit vier Flugzeugen soll deshalb pro Jahr um vier Jets ausgebaut werden. Doch der ganz große Sprung kommt in vier Jahren. 2018 erhält Air Costa 25 Embraer E190 E2 (97 Sitzplätze in zwei Klassen) geliefert, 2019 folgen 25 E195 E2 (118 Plätze).

Embraer fasst mit Air Costa endlich in Indien Fuß

Die fünfzig fabrikneuen Flugzeuge orderte die indische Fluggesellschaft im Rahmen der Singapore Air Show in dieser Woche. Dabei wird es vielleicht nicht bleiben. Denn Air Costa sicherte sich auch eine Option auf fünfzig weitere Jets von Embraer. Die zweite Order würde ebenfalls auf E190 und E195 aufgeteilt. Der gesamte Auftrag hat einen Wert von 5,8 Milliarden Dollar.

Embraer hatte Air Costa beim Start geholfen. Die ersten zwei E170 mit 70 Sitzplätzen leaste die Airline günstig vom brasilianischen Flugzeugbauer. Einen dritten Jet, eine Embraer 190, kaufte sie zu einem guten Preis. Das zahlte sich nun aus. Embraer fasst mit Air Costa endlich in Indien Fuß. Auf dem Subkontinent waren die Brasilianer bislang nicht besonders erfolgreich.