Letzte Aktualisierung: um 15:46 Uhr

Mega-Fusion in Russland

Aeroflot rettet Transaero durch Übernahme

Die Krise in Russland setzt Transaero zu. Nun rettet sich die Fluglinie unter sanftem Druck der Regierung in die Arme von Aeroflot. Die Marke dürfte verschwinden.

Den russischen Fluggesellschaften geht es nicht gut. Der tiefe Ölpreis, mangelnde Reformen und die internationalen Sanktionen setzen der Wirtschaft des weltgrößten Landes zu. Parallel sinken die Einnahmen. Das spürt auch Transaero. 2014 verlor die Fluglinie umgerechnet 260 Millionen Euro. Dieses Jahr läuft es kaum besser.

Gleichzeitig wuchs in den vergangenen Monaten der Schuldenberg von Transaero rasant in die Höhe. Er soll inzwischen gemäß einem Medienbericht rund 890 Millionen Euro hoch sein. Einige Experten sahen die zweitgrößte Fluglinie des Landes deshalb bereits am Rande des Bankrotts.

Aeroflot kauft Kontrollmehrheit

Dazu kommt es nicht. Denn wie Transaero am Dienstagabend (1. September) bestätigte, übernimmt Aeroflot 75 Prozent plus eine Aktie von Transaero. Das ist die absolute Kontrollmehrheit. Damit hat die Nationalairline künftig das Sagen beim Konkurrenten. Dafür zahlt sie fast nichts. 1 Rubel beträgt der symbolische Kaufpreis. Allerdings muss Aeroflot die Schulden übernehmen.

Der Deal wurde am Dienstag im Kreml verhandelt. Eine Kommission unter Vizepremier Igor Schuwalow habe den Kauf durch Aeroflot genehmigt, so Transaero in einer Medienmitteilung. Der Deal sei im besten «Interesse der Luftfahrt des Landes». Zusammen werde man eine der größten Airlines der Welt bilden. Der Regierung wäre es sehr ungelegen gekommen, wenn Transaero den Betrieb hätte einstellen müssen, Passagiere gestrandet und Arbeitsplätze verloren worden wären.

Transaero wird in Aeroflot integriert

Weitere Details zur Übernahme sind derzeit noch nicht bekannt. Gemäß russischen Medienberichten wird aber Transaero voll in Aeroflot integriert. Dabei soll der Markenname der privaten Airline verschwinden.