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Dobrolet macht Propaganda

Die neue Billigtochter von Aeroflot startet Mitte Juni. Die erste angebotene Strecke ist kaum zufällig gewählt. Dobrolet fliegt auf die Krim.

Schon der Name ist historisch: 1923 gründete die noch junge Sowjetunion eine staatliche Einheitsairline – die Russische Gesellschaft der Freiwilligen Luftflotte, kurz Dobrolet. Neun Jahre später wurde das Unternehmen in Aeroflot umgetauft. Es begann der Aufstieg zur zwischenzeitlich größten Fluggesellschaft der Welt. Nun ist der geschichtsträchtige Ur-Name zurück am russischen Himmel. Dobrolet ist die neue Billigtochter von Aeroflot. Am 12. Juni nimmt sie ihre Flüge auf.

Auf dem Flugplan von Dobrolet steht zuerst nur eine einzige Strecke: Die von Moskau Scheremetjewo nach Simferopol auf der Krim. Sie wird vier Mal täglich bedient. Das kommt kaum von ungefähr. Russland betrachtet die Halbinsel seit dem international nicht anerkannten Referendum von Mitte März als Teil seines Staatsgebietes. Seither baut die Regierung die Verkehrsverbindungen auf die Krim massiv aus, wohl auch um vollendete Tatsachen zu schaffen. Der Flughafen Simferopol soll dazu zu einem der größten des Landes werden.

Zwei Boeing 737

Dobrolet startet mit einer Flotte von zwei Boeing 737-800 und einem Sukhoi Superjet 100. Die Flüge nach Simferopol sollen nur der Anfang sein. Später will die neue russische Billigairline auch nach Adler/Sotschi, Kaliningrad und St. Petersburg anfliegen, wie der Geschäftsführer Witali Saweljew kürzlich bekannt gab.