Nachfolgerin für Dobrolet
Aeroflot gründet neue Billigairline
Mit Dobrolet erlitt die staatliche Fluggesellschaft wegen der EU-Sanktionen Schiffbruch. Doch Aeroflot gibt nicht auf und gründet eine neue Billigtochter.
Das geplante Streckennetz von Dobrolet: Es soll auch bei der neuen Airline etwa so aussehen.
Das geplante Streckennetz von Dobrolet: Es soll auch bei der neuen Airline etwa so aussehen.
Der Fokus auf die Krim brach Dobrolet das Genick. Die Europäische Union betrachtete die Aeroflot-Tochter als Werkzeug Russlands zur schnellen Integration der annektierten ukrainischen Halbinsel. Die Billigairline landete auf der Sanktionsliste und verlor darum ihre geleasten Flieger. Doch Aeroflot will nicht so schnell aufgeben. Das Lowcost-Konzept habe sich bewährt, erklärte Konzernchef Witali Saweljew gemäß der Nachrichtenagentur RIA am Sonntag (24. August).
Deshalb gründet die staatliche russische Fluggesellschaft eine neue Billigtochter. Sie solle bereits auf den Winterflugplan startklar sein, so Saweljew. «Wir geben Europa damit eine zweite Chance.» Man führe bereits Gespräche mit Leasingunternehmen. Dabei zeige sich, dass die bereit seien mit Aeroflot zusammenzuarbeiten, so der Aeroflot-Lenker. Die neue Airline solle die Strecken übernehmen, welche Dobrolet später anfliegen wollte: Von Moskau nach Samara, Perm, Ufa und Wolgograd. Ob sie auch auf die Krim fliegen wird, ist nach Aussagen von Saweljew noch offen.
Neue Airline für Krim-Flüge
Für die Krim-Flüge hat Russland so oder so schon einen anderen Plan. Die Gründung einer Fluggesellschaft für regelmäßige Flüge auf die Krim stehe hoch auf der Tagesordnung, erklärte die Regierung Mitte August. Die neue Fluglinie solle dafür nur russische Flugzeuge benutzen, um nicht wieder ins Visier der EU zu geraten.