Flüge ab Bern
Adria Airways will Skywork bedrängen
Skywork Airlines hat zwar einen neuen Geldgeber und fliegt weiter. Doch Adria Airways denkt nicht daran, die Pläne in Bern aufzugeben. Sie setzt dabei auf einen Vorteil.
Jet von Adria Airways in Ljubljana: Die Airline greift in Bern an – dort aber mit Saab 2000.
Jet von Adria Airways in Ljubljana: Die Airline greift in Bern an – dort aber mit Saab 2000.
Am späten Montagabend stieg weißer Rauch vom Verwaltungssitz von Skywork Airlines auf. Die Schweizer Regionalairline teilte mit, dass sie weiterfliegen wird und die Finanzierung gesichert sei. Ein neuer inländischer Geldgeber werde Mittel zur Verfügung stellen, heißt es aus der Branche.
Details sollen heute bekannt werden. Das frische Geld braucht Skywork, um an einem anderen Flughafen eine zweite Basis zu errichten, die langfristig mehr hergibt als Bern. Doch aus Ljubljana kommt plötzlich heftiges Störfeuer. Trotz der Rettung der heimischen Fluggesellschaft gibt Adria Airways ihre Pläne für Bern nicht auf.
«Opulente Resonanz»
Man habe «eine opulente Resonanz von Kunden und Vertriebspartnern» erhalten, teilte Adria Airways am Dienstag (31. Oktober) mit. Man werde deshalb wie angekündigt am 6. November in Bern mit Flügen zu den Drehkreuzen Berlin, Hamburg, München und Wien starten. Die slowenische Fluggesellschaft bedient damit Strecken, die Skywork bereits im Programm hat.
Es ist eine harte Kampfansage. Skywork hat zwar den Heimbonus auf sicher und sich über die Jahre einen guten Ruf in der Region aufgebaut. Adria Airways aber wirft einen Vorteil in die Waagschale. Sie ist Mitglied in der Star Alliance. Das ermöglicht Kunden, Meilen auf den Flügen ab Bern zu sammeln. «Neben dem qualitativ hochwertigen Schweizer Produkt können wir unseren Kunden auch alle Vorteile des Star-Alliance-Produktes anbieten», so Adria-Airways-Chef Arno Schuster. Für die Expansion stationiert seine Fluglinie zwei Saab 2000 der neuen Schweizer Tochter Darwin Airline in Bern.
Nicht der erste Konkurrent
Nicht ohne Grund bedient Adria Airways zudem auch Ziele, ab denen Partnerairlines Umsteigeverbindungen anbieten. «Bald werde man die Vorteile des Vielfliegerprogramms Miles & More durch Kooperationen mit Partnerairlines über München und Wien komplementieren, erklärt Schuster weiter. Skywork besitzt eine Interlining-Kooperation mit KLM. Interlining ist die schwächste Kooperationsform zweier Fluggesellschaften. Sie verpflichten sich dadurch, Flugtickets gegenseitig zu akzeptieren. Die Passagiere profitieren von der Möglichkeit, einmal buchen und Gepäck durchchecken zu können.
Auf der Strecke nach München hatte die Regionalairline schon einmal Konkurrenz. Doch BMI Regional gab nach weniger als zwei Jahren wieder auf – trotz Codeshare-Kooperation mit Lufthansa.