Ausgemusterte Avro
Abenteuerliche Reise eines Swiss-Jumbolinos
Eine ausgesteuerte Avro RJ100 der Schweizer Fluggesellschaft findet ein neues Zuhause in Chile. Auf dem Weg dorthin steuert der Swiss-Jumbolino zwei spezielle Flughäfen an.
Die HB-IXS. Die Avro RJ100 wird Ende Oktober ausgeflottet.
Sie war zuerst für Crossair und später für Swiss im Einsatz. Nun wird sie mit einem langen Flug über viele Stationen nach Südamerika überführt.
Am Wideawake Airfield auf Ascension Island landet der Airbus A330 von Air Tanker regelmäßig.
EInmal landete eine Boeing 737-800 am Flughafen St. Helena – der Testflug offenbarte Probleme.
Am Ende wird die HB-IXS in Chile stationiert sein.
Die HB-IXS. Die Avro RJ100 wird Ende Oktober ausgeflottet.
Sie war zuerst für Crossair und später für Swiss im Einsatz. Nun wird sie mit einem langen Flug über viele Stationen nach Südamerika überführt.
Am Wideawake Airfield auf Ascension Island landet der Airbus A330 von Air Tanker regelmäßig.
EInmal landete eine Boeing 737-800 am Flughafen St. Helena – der Testflug offenbarte Probleme.
Am Ende wird die HB-IXS in Chile stationiert sein.
Nach und nach verlassen sie die Flotte. Weil sie durch neue und effizientere Bombardier C-Series ersetzt werden, legt Swiss laufend weitere ihrer einst 20 Avro RJ100 still. Die pummeligen Vierstrahler gehen an neue Besitzer in der ganzen Welt. Sie dienen dort als Ersatzteilager, Fluggerät für entlegene oder hoch gelegene Flughäfen oder Brandlöschflugzeuge.
Einer dieser Swiss-Jumbolinos hat im Rahmen seiner Ausflottung eine ganz besondere Reise vor sich. Das Flugzeug mit dem Kennzeichen HB-IXS wird Ende Oktober von Zürich nach Chile überführt. Der Weg dorthin führt durch die halbe Welt und über eine spektakuläre Route. Nicht alle aufgrund der Reichweite von 2900 Kilometern nötigen Tankstopps sind bereits bekannt. Doch so viel steht fest: Die Avro RJ100 wird sicher in Nordafrika* und Senegal technische Zwischenlandungen einlegen.
Daten über den problembeladenen Flughafen
Danach geht das Abenteuer erst richtig los. Das 21-jährige Kurzstreckenflugzeug steuert von Dakar aus den Militärflughafen Wideawake Airfield (Iata-Code ASI) auf dem britischen Überseeterritorium Ascension Island an. Dort landen neben Luftwaffen-Transportern der US Air Force und der Royal Air Force normalerweise nur der Airbus A330 von Air Tanker. Vom Eiland im Südatlantik startet der Jumbolino dann zu einem ganz besonderen Flug auf die rund 1300 Kilometer südlich gelegene Schwesterinsel St. Helena.
Die Landung am neuen St. Helena Airport ist für den abgelegenen Ort ein Großereignis. Denn eigentlich sollte der neue Flughafen schon längst offiziell eröffnet sein. Doch im letzten Moment entdeckte man vergangenen Mai Probleme auf dem Plateau über dem Hauptor t Jamestown mit Scherwinden. Darum wurde die geplante wöchentliche Linienverbindung nach Johannesburg mit einer Boeing 737-800 der südafrikanischen Comair noch nicht aufgenommen. Die Ex-Swiss-Maschine werde wertvolle Daten aufzeichnen, teilt die Regierung St. Helenas denn auch mit. Zudem wird auch der Bericht des Piloten wertvoll sein.
Hoffnung auf neue Einsichten
Piloten von Atlantic Star Airlines fliegen den Jumbolino. Die Fluggesellschaft plant Direktflüge von Großbritannien nach St. Helena. Wegen der Verzögerungen bei der offiziellen Eröffnung des Flughafens steht ihr Geschäftsmodell momentan aber nicht mehr wirklich mehr auf solidem Fundament. Alles, was hilft, die Eröffnung voranzutreiben, kommt Atlantic Start darum entgegen.
Der Jumbolino selbst wird von Tronos Jet Management übernommen, die es nach Chile verleast. Von St. Helena geht es darum zuerst zurück nach Ascension und dann weiter an die 2200 Kilometer entfernte Küste Brasilien. Der nächste Stopp wird Uruguay sein und von dort geht es an den Flughafen Presidente Carlos Ibáñez del Campo International Airport in Punta Arenas im Süden Chiles.
* In der ersten Version des Artikels waren als erster Stopp die Vereinigten Arabischen Emirate genannt. Das waren die offiziellen Angaben von Atlantic Star und der Regierung von St. Helena. Die Avro landete aber zuerst in Nordafrika.